Geschichte
Die Geschichte vom Kurort Bärenfels
Herzlich Willkommen in Bärenfels! Unser idyllischer Kurort bietet Ihnen eine perfekte Kombination aus Erholung und Aktivität. Genießen Sie die Ruhe unserer Natur, die frische Luft und lassen Sie den Alltag hinter sich. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Bärenfelser Häusergeschichten
Begeben Sie sich auf die Wanderroute der Bärenfelser Häusergeschichten und entdecken Sie die faszinierenden Geschichten hinter den historischen Gebäuden unseres Ortes – jedes Haus erzählt seine ganz eigene Geschichte.
Gründungsgeschichte
Das offizielle Gründungsjahr von Bärenfels wird auf 1503 datiert. Der Name leitet sich jedoch nicht von einem hier einst lebenden Raubtier ab, sondern von den Herren der Burg und Herrschaft Bärenstein, die sich früher Bernstein nannten. Zwischen 1546 und 1559 erhielt Hans von Bernstein im Zuge der Teilung der Herrschaft Bärenstein einige Dörfer und Wälder entlang der Weißeritz. Diese vereinte er zu einem Rittergut und ließ dort das Schloss Bärenfels errichten.
Rittergut
Der Rittersitz wurde auf neu gerodetem Land als Gutshof mit Herrensitz errichtet, wahrscheinlich mit den damals üblichen Viehställen ausgestattet. Das Vieh wurde auf die umliegenden Waldweiden getrieben. Vom Gut aus bewirtschaftete man die Felder und Wiesen, die in der Nähe des Hofes und an
den Hängen im Pöbeltal angelegt wurden. Zudem diente der Hof als Sammelstelle für das Wild, das bei großen Jagden in großer Zahl erlegt wurde. Auch die Verwaltung der Holzbestände, die zunehmend an Bedeutung gewann, wurde von hier aus organisiert. Diese Funktion hat der Gutshof bis heute, nun in
Form des staatlichen Forstamtes Bärenfels, beibehalten. Es ist anzunehmen, dass der Hof in seiner ursprünglichen Form weitgehend erhalten geblieben ist. Das große Wohnhaus, das aus zwei unterschiedlich alten Bauabschnitten besteht, dominiert das Gelände. Es zeichnet sich durch sein hohes, steiles Schieferdach aus, und im Obergeschoss sind die wetterseitigen Fassaden mit Holz verkleidet. Das Erdgeschoss beherbergt mehrere Räume mit massiven Gewölben, in denen heute die Forstverwaltung untergebracht ist. Links neben dem Wohnhaus befindet sich ein kleines Turmhäuschen mit einem Krüppelwalmdach und einem Dachreiter. Die kleine Glocke, die auf dem Turm angebracht ist, stammt aus dem Jahr 1741. Der Hof Bärenfels war der Sitz einer kleinen Grundherrschaft, die sich hauptsächlich zwischen der Weißeritz und dem Pöbelbach erstreckte. Zu dieser Grundherrschaft gehörten neben dem Rittergut Bärenfels mit etwa 1.000 Acker (rund 550 Hektar) auch das Dorf Schellerhau sowie die Bergbauanlagen „Eule“ und „Zinnkluft“ im oberen Saubachtal, einschließlich des Dorfs Kipsdorf und der dortigen Hütten und Pochwerke an der Pöbel.
Bevölkerung
Der Mangel an Arbeitskräften in der Forst- und Landwirtschaft war der Auslöser für die Gründung eines kleinen Dorfes, das als Häuserzeile an der westlichen Seite der Straße, die gegenüber dem Haus „Bernföls“ nach Schellerhau hin ansteigt, heute noch zu erkennen ist. Im Jahr 1564 erwähnt das Landessteuerregister „die Gärtner zum Bernfels“. Obwohl sie damals noch zu Schellerhau gehörten, belegt dies, dass sich nach der Gründung des Rittergutes bereits eine kleine Siedlungsgruppe entwickelt hatte.
Der Mangel an Arbeitskräften in der Forst- und Landwirtschaft war der Auslöser für die Gründung eines kleinen Dorfes, das als Häuserzeile an der westlichen Seite der Straße, die gegenüber dem Haus „Bernföls“ nach Schellerhau hin ansteigt, heute noch zu erkennen ist. Im Jahr 1564 erwähnt das Landessteuerregister „die Gärtner zum Bernfels“. Obwohl sie damals noch zu Schellerhau gehörten, belegt dies, dass sich nach der Gründung des Rittergutes bereits eine kleine Siedlungsgruppe entwickelt hatte. Matthias Oeder verzeichnete um 1589 auf seiner Karte des Amtes Altenberg „6 heuslein“ auf einer Anhöhe sowie im Weißeritztal an der Mündung des Salzleckenbaches ein „buchwergk“ (Erzpochwerk), darunter „Albrechts von Bernstein bret mul“, die Bärenfelser Mühle, die bis ins 20. Jahrhundert betrieben wurde, und weiter talabwärts eine verschwundene Mühle. Bärenfels entwickelte sich somit ursprünglich als Gutshof mit einer daran angrenzenden Häuserzeile. Die Flur des Dorfes bestand von Anfang an aus großen Gutsblöcken und kleinen, meist streifenförmigen Feldern. Aufgrund seiner geschichtlichen Entwicklung wird Bärenfels als eine Spätsiedlung im Rahmen der Waldkolonisation betrachtet. Die Gärtner, die auf dem Rittergutsboden angesiedelt waren, hatten von Beginn an nur begrenzte Grundstücke für ihre Hütten erhalten, meist Grasgärten. Sie durften ihr Vieh zusammen mit dem des Ritterguts auf die Waldweide treiben, was die Viehhaltung stark einschränkte. Hinzu kam, dass sie gelegentlich als Tagelöhner, Holzfäller oder Köhler für das Rittergut arbeiteten und somit stark von der Gutsherrschaft abhängig waren. Obwohl ihre Frondienste begrenzt waren, mussten die neun Haushalte laut einem 1733 erneuerten Erbregister jährlich zusammen 20 Mähtage und 80 Tage für das Sicheln oder Rechen leisten, sowie bei Bauarbeiten des Guts als Hilfskräfte arbeiten und gelegentlich Botengänge erledigen, möglicherweise auch Jagdbeute transportieren. Die harte Arbeit und der geringe Verdienst führten dazu, dass die Lebensverhältnisse äußerst karg waren, weshalb die Bewohner auch Früchte aus dem Wald sammeln mussten. Der Mangel an eigenen Feldern zwang sie, Getreide von außen zu beziehen, oft aus Böhmen. Wenn die Lieferungen, etwa im Winter oder bei Missernten und kriegerischen Konflikten, stockten, herrschten Hunger und Elend in den Hütten. Wiederholte Beschwerden über die karge Landaufteilung führten während der Frondienstablösungen dazu, dass jeder der neun Gartenbesitzer gegen Zahlung einen Streifen der Hirschwiese an der Ostseite der Straße und einen weiteren bei der „faulen Pfütze“ südöstlich des Spitzbergs von der staatlichen Forstverwaltung erhielt – zusammen etwa zwei Scheffel Land (55a). Die unregelmäßige Form dieser Parzellen rührt daher, dass jeder Käufer ein Stück feuchtes und ein Stück trockenes Gelände erwerben musste. Auf der Flurkarte von Bärenfels fällt die ungewöhnliche Schmalheit der Gemeindeflur (38 ha ohne das Rittergut) auf, was auf den begrenzten Platz auf dem schmalen Höhenrücken zurückzuführen ist. Die Einschnürung in der Mitte des Geländes erklärt sich durch die steilen, unfruchtbaren Hänge des Quarzporphyrs des Spitzbergs. Die Parzellen bei der Hirschwiese und der Faulen Pfütze entstanden durch aufeinanderfolgende Rodungen. Während des Dreißigjährigen Krieges, mit seinen Plünderungen und Pestepidemien, starb das Dörfchen, ebenso wie das benachbarte Niederpöbel, vollständig aus. Laut einem Bericht des Kantors Julius Schmidt lebten 1701 erst wieder zwei Tagelöhner, ein Zaunknecht, ein Flurschütze und ein Holzschläger in Bärenfels. An der Böhmischen Straße entstand ein Anwesen, das 1672 die Schankberechtigung erhielt und noch heute als Gasthof fungiert. Acht Jahre später wurde für den „reutenden Förster des Bärenfelser Forstreviers“, dessen Amtssitz von Hermsdorf nach Bärenfels verlegt worden war, ein geräumiges Wohngebäude errichtet, das heutige „Alte Forsthaus“. Wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erweiterte sich Bärenfels um einige weitere forsteigene Anwesen, darunter eine Kleinbauernstelle, die heute als kirchliches Erholungsheim dient, unter anderem für Diakonissinnen. 1814 zählte der Ort zehn Häuser mit 85 Einwohnern, 1864 waren es 15 „Gärtner- und Häuslerwohnungen“ mit 111 Bewohnern. 1945 erreichte die Einwohnerzahl mit etwa 500 ihren Höchststand, da viele Flüchtlinge aus Ostpreußen, Pommern, Ungarn und aus dem nahegelegenen Dresden hinzugekommen waren. Einige von ihnen leben noch heute in Bärenfels. Ab den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts veränderten der wachsende Sommerfrische- und Ausflugsverkehr, der Wintersport und die Vollendung der Weißeritztalbahn (1883) das Erscheinungsbild und die Wirtschaft des Ortes erheblich. Das einst ruhige, mühsam existierende Dorf entwickelte sich zu einem Kurort, dessen ständige Einwohnerzahl durch das Personal der Fremdenheime deutlich wuchs. 1905 wurde das Kurheim „Kaiserhof“ errichtet. Ein weiteres Siedlungsgebiet bildete sich um die Bärenfelser Mühle. Während der DDR-Zeit entstanden neue Häuser, vor allem am Südausgang des Ortes. Nach der Wende 1990 wurden vermehrt Baulücken im Ort geschlossen und Häuser renoviert. Heute ist Bärenfels aufgrund seiner schönen Lage ein gefragter Wohnort, und es gibt kaum leerstehende Häuser. Einzig das ehemalige Kurheim „Kaiserhof“, das zeitweise als FDGB-Heim „Max Niklas“ und „Sachsenhof“ genutzt wurde, wartet seit der Wende darauf, wiederbelebt zu werden. Ansonsten bietet Bärenfels seinen Gästen auch heute stilvolle Restaurants und Pensionen und ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.
Flurnamen
Flurnamen bieten aufschlussreiche Einblicke in die natürlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und volkskundlichen Verhältnisse eines Gebietes. Diese überlieferten Bezeichnungen für bestimmte Geländebereiche können uns viel über die Geschichte und Nutzung eines Ortes verraten. In Bärenfels, neben den bereits genannten, verdienen folgende Namen Beachtung: Südöstlich des Spitzbergs liegt die „Faule Pfütze“, eine Gegend, in der sich zeitweise durch langsamen Wasserabfluss Wasser sammelt, das schließlich über einen Seitenarm des Salzleckenbaches abgeleitet wird. In dieser sich allmählich bildenden Senke schließt sich passenderweise der heute bewaldete Flurteil „Nasse Wiese“ an. Auch die inzwischen aufgeforstete „Kunswiese“ könnte ihren Namen von einer früheren Bergbauanlage in der Nähe des Lindenhofs haben. Am Nordfuß des Spitzbergs und entlang der Straße nach Schellerhau finden sich die „Räume“ oder mundartlich „Reimerche“. Diese Flächen wurden erst nach der Hauptsiedlungszeit durch Rodung gewonnen. Die „Alte Viehtreb“ diente als Pfad, um das Vieh von der Waldweide am Spitzberg zur Freiberger Wand zu führen. Die Namen von sieben Erzgruben, die im 17. Jahrhundert im engeren Bereich von Bärenfels muteten, jedoch unbedeutend blieben, sind weitgehend in Vergessenheit geraten, mit Ausnahme der „Glaskopf Fundgrube“ (Glaskopf = gediegenes Eisen).
Böhmische Straße
Die Böhmische Straße lässt sich vom Nordböhmischen Becken aus über Zaunhaus, Rehefeld und Schellerhau bis nach Bärenfels verfolgen. Von dort führt sie weiter über den Hofehübel in Richtung Dippoldiswalde. Die genaue Streckenführung ist heute jedoch nicht mehr auf Karten verzeichnet, weshalb unklar bleibt, ob die Straße bei Schmiedeberg an die Hochwaldstraße anschloss oder bei Naundorf auf die alte Straße von Frauenstein traf. Heutzutage ist der Wegabschnitt zwischen Bärenfels und Niederpöbel ein beliebter Wanderpfad, der an mehreren Stellen schöne Ausblicke auf die Täler der Roten Weißeritz und des Pöbelbaches bietet. Entlang der Böhmischen Straße erreicht man auch Klotzes Grab am Hofehübel, die letzte Ruhestätte eines Forstmannes. Eine gewölbte Grabplatte trägt die Inschrift, dass hier „der am 28. November 1864 im Jagdhaus Bärenfels verstorbene Königliche Sächsische Oberforstmeister und Floß-Oberaufseher Heinrich Maximilian von Klotz…“ begraben wurde. Mit seinem Tod endete die lange Tradition der Forst- und Flößereibeamten im Erzgebirge.
Zinnstraße
Der Name „Zinnstraße“ verweist auf den einst dominierenden Wirtschaftszweig im Erzgebirge, den Bergbau, insbesondere den Zinnerzbergbau. Diese Straßen waren wichtig für den Transport von Erzen und Holzkohle zu den Schmelzhütten sowie für den Abtransport des geschmolzenen Zinns. Der Begriff „Zinnstraße“ für diesen Verkehrsweg besteht wahrscheinlich schon lange, obwohl er erst spät in Karten auftaucht, beispielsweise 1910 auf einer topografischen Karte Sachsens im Maßstab 1:25.000. Heute trägt nur noch ein etwa 500 Meter langer Abschnitt diesen Namen, der unterhalb des Gasthofs gegenüber dem Ende des Forstbergweges beginnt. Über den weiteren Verlauf der Straße ist wenig bekannt. Ein Dokument aus dem Schellerhauer Gemeindearchiv von 1849 erwähnt jedoch einen Weg von Bärenfels nach Schellerhau und Altenberg, der als Zinnstraße bezeichnet wurde. Dieser Weg führte wohl über Hartmannsdorf, Oberbobritsch und Weißenborn nach Freiberg und wird in den Karten des Amtes Altenberg von 1692 und der Trenkmann-Karte von 1725 aufgezeigt. Das kurze erhaltene Straßenstück könnte ein einst benutzter Seitenweg dieser bekannten Zinnstraße gewesen sein, die sich von der „Alten Zinnstraße“ südlich von Schellerhau unterscheidet. Östlich dieser Zinnstraße verläuft der „Wandweg“, der am steilen Hang des Pöbeltals entlangführt und dort „Freiberger Wand“ genannt wird. Dieser Weg durchquert den „Freiberger Hau“, ein Waldgebiet, das Albrecht von Bernstein teilweise 1593 „zu verkohlunge vor die Freibergischen Hütten“ und 1594 „an die Freibergischen Bergwerke“ verkaufte. Oberhalb davon liegt der „Mittelweg“, der auf der Mappa von 1618 als „Pfaffensteig“ oder „Nauer (=neuer) Weg“ verzeichnet ist.
Sichelweg
Es bleibt unklar, ob der Name „Sichelweg“ oder „Sichelbrücke“ zuerst entstand. Es wird vermutet, dass der Flussübergang älter ist, da auf dem Flurkroki bereits der Beginn des Weges verzeichnet ist, jedoch nicht dessen Fortsetzung bis zur Brücke. Der Name könnte sich also sowohl aus der geschwungenen Wegführung als auch aus der Form der ursprünglichen Brücke ableiten.
Bärenstraße
Die Bärenstraße ist heute die Hauptverkehrsverbindung von Bärenfels ins Weißeritztal und zur Bundesstraße 170. Der Name dieser Straße ist relativ neu und auf Karten aus der Zeit um 1840 noch nicht zu finden. Damals führte das Tal hinab der Steinweg, der direkt vom Stufenweg, auch Himmelsleiter genannt, abzweigt und steil am Hang hinunter zur Sichelbrücke verläuft. Vor etwa hundert Jahren verlief dieser Weg jedoch über eine heute nicht mehr existierende Brücke, etwa 200 Meter oberhalb der Bärenfelser Mühle, über die Weißeritz. Der Begriff „Steinweg“ wird heute auch für den Weg vom Parkplatz in Richtung Kipsdorf verwendet, der nach einer scharfen 180-Grad-Kurve das Tal von Bärenfels durchquert, die Weißeritz überquert und in die Bundesstraße 170 mündet.
Spitzberg
Der Spitzberg zeigt sich nur von der Nordseite als ein gleichmäßig zugespitzter Kegel. Dieser sogenannte „Härtling“ besteht aus Teplitzer Quarzporphyr, der durch Verkieselung entlang von Klüften besonders widerstandsfähig wurde. Dadurch widerstand er der Erosion, die ihn von den benachbarten Quarzporphyrdecken von Bärenburg (Tellkoppe) und Schönfeld (Rennberg) trennte. Am Nordhang des Gipfels findet man einen Blockstrom aus scharfkantigen Gesteinsfragmenten, im Volksmund auch als „Steinmeer“ bekannt. An den Nordwest- und Südostflanken lagern oberkarbone Konglomerate, die an der Straße von Schönfeld über das Pöbeltal freigelegt sind. Von der Schneise, die am Gipfel nach Westen führt, hat man einen beeindruckenden Blick auf die Ruine der Burg Frauenstein, das Schloss und die Kirche, die majestätisch über den umliegenden Wäldern thronen. Der Kahlschlag, der 1985 an der Nord- und Ostseite des Spitzbergs durchgeführt wurde, eröffnet schöne Ausblicke auf das Steinmeer, die Tellkoppe, Kipsdorf, das Tal der Roten Weißeritz, Oberkipsdorf, den Hofehübel und das Pöbeltal. Da der Kahlschlag jedoch allmählich wieder zuwächst, werden diese Panoramen immer seltener und könnten eines Tages nur noch in Erinnerung bleiben.
Hofehübel
Der granitische Hofehübel, der sich zwischen Kipsdorf und Bärenfels aus dem Gneis erhebt, verdankt seinen Namen dem Rittergut Bärenfels, auch „Hof“ genannt. Dieser Name steht zudem für ein größeres Waldgebiet, das eng mit dem Oberforstmeister Hermann Krutzsch verbunden ist. Zu seinem Gedenken wurde 1952 in der Forstabteilung 66e ein gewölbter Gedenkstein mit der Inschrift „Oberforstmeister Hermann Krutzsch, dem genialen Förderer der vorratspfleglichen Waldwirtschaft zum ehrenden Gedenken“ errichtet. Über Krutzschs forstwirtschaftliche Leistungen informiert uns Felix Funke (1954) in seiner Arbeit über die „Bärenfelser naturgemäße Waldwirtschaft“. Der höchste Punkt (692,1 m) befindet sich im hinteren Bereich des Hügels. Das Wort „Hübel“, im ostsächsischen Raum und in Ostmitteldeutschland verbreitet, steht für eine kleinere Anhöhe. Während er von Bärenfels aus eher als sanfte Erhebung erscheint, fällt der Hügel nach Westen und Osten steil um 110 bis 150 Meter in die Täler des Pöbelbaches und der Roten Weißeritz ab. Die bewaldeten Hänge sind von Mischwäldern mit Nadelbäumen, Rotbuchen und Bergahornen geprägt, wobei die Fichten mit ihren geraden, kräftigen Stämmen nach dem Licht streben. Besonders auffallend waren die großen Tannen entlang des Wandweges, die jedoch in den 1960er Jahren gefällt wurden. Noch eindrucksvoller sind jedoch einige riesige Fichten am unteren Osthang, in der Nähe des Steinwegs, der von der Bärenfelser Mühle in den Wald führt. Eine der größten Fichten dieser Zeit ragte 51 Meter in die Höhe und hatte in Brusthöhe einen Umfang von 3,60 Metern. 1958 wurde eine noch höhere Fichte gefällt, deren Stamm in der Schnittfläche 1,40 x 1 Meter maß.
Büttners Höhe
Früher war diese Erhebung als Büttnerhübel bekannt, vermutlich benannt nach einem früheren Besitzer oder Anwohner. Auch wurde sie einst als „Gemeindeholz“ bezeichnet, da sie im Besitz der Gemeinde Schellerhau war. Auf der Bärenfels-Karte von 1618 ist an dieser Stelle der „Schiltsacher Hau“ vermerkt. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um eine Bezeichnung für eine Rodungsfläche, die nach einer Person benannt wurde und von „Scheller Hau“ unterschieden werden sollte. Aus dieser Rodung ging jedoch keine Siedlung hervor.
Rotwasser
Das Rotwasser, auch bekannt als Salzlecke oder Salzleckenbach, entspringt einer ergiebigen Quelle auf den moorigen Wiesen unterhalb der Schellerhauer Kirche und mündet nach einem nur 2 km langen Verlauf, aber mit einem Gefälle von etwa 160 Metern (1 Meter auf 12,5 Meter Laufstrecke), bei der Sichelbrücke in die Weißeritz. Der Name Rotwasser könnte auf den früheren Eisenbergbau am Lindenhof zurückzuführen sein, während der Name Salzlecke von einer Wildfutterstelle stammt. Der einst genutzte Skihang am oberen Lauf trug ebenfalls den Namen „Salzlecke“. Heute dient der Bach als Vorfluter für die Kläranlage des Hotels Stephanshöhe. Mit dem geplanten Bau einer biologischen Kläranlage in Schellerhau besteht Hoffnung, dass das Wasser des Baches wieder sauber und klar wird. Im 18. Jahrhundert war das Rotwasser als eines der fischreichsten Gewässer Sachsens bekannt und diente als Brutstätte für Forellen.
Das Bärenfelser Forstrevier
Im Jahr 1929 übernahm Hermann Krutzsch das rund 2.900 Hektar große Bärenfelser Forstrevier, das zwei Jahre zuvor mit dem Revier Rehefeld zusammengelegt worden war. Die Region zeichnet sich durch unterschiedlichste Höhenlagen und geologische Bedingungen aus: Während das Rehefelder Gebiet eine durchschnittliche Höhe von 750 Metern erreicht und am Hemmschuh auf 845 Meter ansteigt, ...
Im Jahr 1929 übernahm Hermann Krutzsch das rund 2.900 Hektar große Bärenfelser Forstrevier, das zwei Jahre zuvor mit dem Revier Rehefeld zusammengelegt worden war. Die Region zeichnet sich durch unterschiedlichste Höhenlagen und geologische Bedingungen aus: Während das Rehefelder Gebiet eine durchschnittliche Höhe von 750 Metern erreicht und am Hemmschuh auf 845 Meter ansteigt, liegt der Bärenfelser Bereich bei etwa 650 Metern und fällt bei Schmiedeberg bis auf 460 Meter ab. Im Rehefelder Teil gibt es 176 Frosttage und 1.047 mm Niederschlag, davon 404 mm in der Vegetationsperiode. Im Bärenfelser Bereich gibt es 118 Frosttage und 918 mm Niederschlag, wovon 378 mm in den Sommermonaten fallen. Das kühle Klima (durchschnittlich 5°C) und die verschiedenen Bodenarten aus 11 Ausgangsgesteinen prägen das Wachstum und die Fruchtbarkeit der Wälder. Früher bestand die Region aus einem natürlichen Mischwald, hauptsächlich aus Tannen und Fichten, teilweise auch Buchen, Bergahorn, Eschen und anderen Arten. Mit der steigenden Nachfrage nach Holz, besonders durch den Bergbau, wurde der Wald zunehmend „überlichtet“, behielt aber seinen Mischwaldcharakter. Ab etwa 1830 begann man, den Wald in Fichtenreinbestände umzuwandeln, um den Holzbedarf der wachsenden Bevölkerung und Industrie zu decken. Später, unter staatlicher Forstwirtschaft, wurde der Wald zur "Holzfabrik" umgestaltet, was ihn anfällig für Schäden durch Witterung, Insekten und Luftverschmutzung machte. Heute wird versucht, wieder Mischwälder aufzubauen, um die Monokulturen zu vermeiden. Krutzsch setzte sich das Ziel, einen naturgemäßen, stabilen und nachhaltigen Wirtschaftswald zu schaffen. Ihm wurde ein 170 Hektar großes Gebiet für seine Experimente zugewiesen, und seine Methoden wandte er auf das gesamte Revier an. Dabei setzte er auf ungleichaltrige und gemischte Wälder, die aus standortgerechten Holzarten bestehen. Fichten blieben die dominierende Art, doch Krutzsch strebte nach einem vielfältigen Wald mit verschiedenen Wurzelsystemen. Mischwälder aus Buchen, Tannen, Fichten und Bergahornen entwickelten sich, wobei auf trockenere Standorte Kiefern und Lärchen gesetzt wurden. Die Pflege des Bodens spielte eine zentrale Rolle: Durch die Einführung von Mischwäldern und die Vermeidung von Kahlschlägen konnte sich eine vielfältige Flora entwickeln, die den Humus verbesserte. Krutzsch förderte auch die Wiederanpflanzung der Tanne, die durch verschiedene Faktoren stark zurückgegangen war. 1931 machte er es sich zum Ziel, den Tannenanteil im Bärenfelser Revier auf 25 % zu erhöhen. Trotz Rückschlägen während des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit, als viele Zäune zerstört wurden und Tannenbestände durch Diebstahl und Wildverbiss verloren gingen, setzte er seine Bemühungen fort. Heutzutage erstrecken sich 9.200 Hektar Wald im Forstamtsbereich Bärenfels. Der Anteil an Mischwäldern wächst stetig, und ein langfristiger Umbau hin zu naturnahen, mehrschichtigen Wäldern ist im Gange. Bereits 13 % der Landeswaldfläche bestehen aus mehrschichtigen Beständen. Das Forstamt Bärenfels beherbergt zudem ein Arboretum und eine forstwirtschaftliche und geschichtliche Ausstellung.
Zahlen über Bärenfels
Einwohnerentwicklung:
- 1598: 4 Häusler
- 1834: 110 Einwohner
- 1871: 149 Einwohner
- 1890: 162 Einwohner
- 1910: 223 Einwohner
- 1925: 301 Einwohner
- 1939: 338 Einwohner
- 1946: 506 Einwohner
- 1962: 517 Einwohner
- 1991: 318 Einwohner
- 1992: 314 Einwohner
- 1994: 334 Einwohner
- 1995: 342 Einwohner
- 1999: 312 Einwohner
- 2005: 304 Einwohner
Fläche: 276 ha
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 28 ha
Ackerwertzahl: 22 Meereshöhe: 550 m (Bahnhofsbeginn) bis 749,2 m (Spitzberg)
Klima:
- Durchschnittliche Jahrestemperatur: 5,4°C
- Mai-Juni-Durchschnitt: 12,2°C
- Jahresniederschlag: 970 mm
- Mai-Juni-Niederschlag: 305 mm
Die Temperaturen steigen nach Nordosten, während die Niederschlagsmengen abnehmen. Hang- und Hochlagen profitieren im Winter von abfließender Kaltluft und längerer Sonneneinstrahlung. Das Osterzgebirge, bekannt für sonnige Wintertage, ist ideal für Wintersport, besonders Langlauf auf gespurten Loipen. Ein besonderes Phänomen sind die „Böhmischen Nebel“, warme Luftmassen, die sich aus dem nordböhmischen Becken aufsteigen und oft durch den Spitzberg geteilt werden, sodass Bärenfels im Sonnenschein liegt, während die umliegenden Orte im Nebel verschwinden. Außerdem sind föhnartige Winde und Nordweststaus bemerkenswert.
Entwicklung seit 1990
Nach dem Zusammenbruch der DDR herrschte auch in Bärenfels Aufbruchstimmung. Seit 1990 wurde viel investiert: Die meisten kommunalen Straßen erhielten eine neue Fahrbahndecke, die Straßenbeleuchtung wurde nahezu komplett erneuert, und im gesamten Ort entstanden Gehwege. Der Kurpark, die Uhr und weitere Bereiche wurden ebenfalls modernisiert. Viele Gebäude wurden renoviert und es entstanden gemütliche Gaststätten und Pensionen. Als Bärenfels versuchte, die Trinkwasserversorgung eigenständig zu betreiben, wurde die Gemeinde vom Umweltministerium gezwungen, dem Trinkwasserzweckverband Weißeritzgruppe beizutreten. Obwohl das Recht auf kommunale Selbstverwaltung formal erhalten blieb, wurde jegliche finanzielle Unterstützung für Modernisierungsmaßnahmen durch das Sächsische Umweltministerium verweigert. Dies führte dazu, dass Bärenfels heute einen der höchsten Wasserpreise in Deutschland hat. Eine neue Wasserleitung, gespeist vom Trinkwasserspeicher Altenberg, wurde gebaut. Eingemeindung nach Altenberg: Am 01.01.1999 verlor Bärenfels nach fast 500 Jahren seine Selbstständigkeit, da die vom Freistaat Sachsen geforderte Mindesteinwohnerzahl nicht erreicht wurde. Die Eingemeindung nach Altenberg stieß auf Widerstand in der Bevölkerung und im Gemeinderat. Es gab Überlegungen, arbeitsintensive Aufgaben wie Meldewesen und Kämmerei zu zentralisieren, während die politische Eigenständigkeit erhalten bleiben sollte. Dieser Ansatz wurde jedoch nicht verfolgt. Am 09.11.1998 wurde der Eingliederungsvertrag im Knappensaal Altenberg von den Bürgermeistern von Bärenfels und Altenberg, Herrn Behrenz und Herrn Kirsten, unterzeichnet. Mittlerweile hat sich die Zusammenarbeit mit Altenberg positiv entwickelt, der Feuerwehrverein veranstaltet regelmäßig Feste und fördert somit die Gemeinschaft von groß und Klein.